Landesverband Legasthenie / Diskalkulie M-V e.V.

Die Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) bezeichnet eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch die allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung oder durch unzulängliche Entwicklungs- und Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann. Sie ist das Ergebnis von sogenannten Teilleistungschwächen der Wahrnehmung, Motorik und/oder der sensorischen Integration (Definition des BVL 1993).

 

Betrachtet man die Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet, stellt man fest, daß recht unterschiedliche Wege beschritten werden. So uneinheitlich die symptom- und Ursachenmodelle auch sind, so einheitlich sind doch die Zustands- und Problem- schilderungen der von diesen Schwierigkeiten betroffenen Kinder. Bei den meisten Wissenschaftlern besteht ein Konsens über die Notwendigkeit der Frühförderung, zumal aus Untersuchungen bekannt ist, daß Lernschwierigkeiten in höheren Klassenstufen ihren Ausgangspunkt in Anfangsklassen und früher haben, und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Schüler Schwierigkeiten unterschiedlicher Stärke beim Erwerb der Schriftsprache zeigt. Die sozialen Erfahrungen im ersten Schuljahr beeinflussen nicht nur aktuellsituativ das Wohlbefinden und die Aktivität es Kindes, sondern haben auch perspektivisch generalisierende Auswirkungen auf seine Entwicklung. Sie bestimmen unter Umständen die gesamte Einstellung des Kindes zur Schule und zum Lernen, seine Initiative und sein Selbstbewußtsein auf lange Sicht.

 

Die Früherkennung derartiger Schwierigkeiten ist also nicht nur für den Erfolg des Lesen- und Schreibenlernens notwendig, sondern Qualität und Tendenz der Lernergebnisse von Schul- anfängern entscheiden auch darüber, ob die positive Eingangsmotivation der Schüler erhal- ten bleibt, gefestigt wird oder verlorengeht. Erfolgserlebnisse in der Schule stimulieren in diesem Alter nachhaltig die gesamte emotionale Grundbefindlichkeit des Kindes, damit auch seine Lernmotivation.

Um schulisch tragbare Förderkonzepte umsetzen zu können, sind gewisse Kompromisse unabdingbar. So müssen Förderkonzepte gefunden werden, die den individuellen Förderanspruch des Kindes berücksichtigen, den beruflichen Möglichkeiten des Lehrers sowie auch traditionell gewachsenen Strukturen entsprechen und somit eine gewisse Allgemeingültigkeit, Übertragbarkeit besitzen.

 

Wir sind uns dessen bewußt, daß auf der Suche nach machbaren Wegen stets das Kind in seiner Ganzheitlichkeit, Einzigartigkeit und persönlichen Würde im Mittelpunkt steht, und daß vom Kind als einem aktiv Lernenden auszugehen ist.

Nähere Auskünfte: Landesverband Legasthenie/Diskalkulie M-V e.v.
  Labahnstrasse 37
17424 Seebad Heringsdorf
 
Tel.: 03 83 78 – 47 75 55
mail: u(dot)schilla(dot)harms(at)googlemail(dot)com
Internet: http://www.lvl-mecklenburg-vorpommern.de/
   
Ansprechpartner: Frau Schilla-Harms

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